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Digitale Jugendarbeit in den Zeiten von Corona - und danach

Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens, sind auch die Jugendfeuerwehrdienste zum erliegen gekommen. 

Diese Aktivitäten haben für die Jugendlichen und Jugend-/Feuerwehren mehrere Funktionen, die wegzubrechen drohten. 

Die Hessische Jugendfeuerwehr hat darauf mitd er Ausweitung ihres Angebotes reagiert

Zum einen geht es natürlich um die Ausbildung der jungen zukünftigen Einsatzkräfte, ihre Motivation, sich umfassendes Feuerwehrwissen anzueignen und sich auszuprobieren. Daher werden die Jugendwarte*innen und Betreuer*innen gerade von Sorgen geplagt, inwieweit das bereits erworbene Wissen verloren geht oder die Jugendlichen gar das Interesse an der Jugendfeuerwehr verlieren.

Zum anderen ist eine Jugendfeuerwehr weit mehr für die Jugendlichen, als ein Ort der Ausbildung- hier treffen sie Freunde, können sich nach einem langen Schultag auspowern, können den Familien- und Schulaltag hinter sich lassen und finden bei den Verantwortlichen ein offenes Ohr für ihre Sorgen. 

Inzwischen werden immer mehr Stimmen laut, die wissenschaftlich fundiert die Folgen des „social distancing“ und „homeschoolings“ für Kinder und Jugendliche anmahnen- die Kriseninterventionsdienste seitens freier Träger und der Jugendämter sind stark gefordert. Die lange soziale Durststrecke für die Kinder und Jugendlichen führt zu Ängsten und Sorgen. Ihnen fehlen ihre Peers, mit denen sie sich austauschen können und Personen außerhalb der Familie, denen sie sich mitteilen können. 

Für die Hessische Jugendfeuerwehr war diese Problemgemengelage schnell ersichtlich und machte ein rasches Handeln erforderlich. 

Unser Ziel war und ist es, die Jugendfeuerwehren so gut es geht digital/virtuell dabei zu unterstützen, diese unabsehbar lange Durststrecke zu überwinden und dabei so gut es geht am Ball zu bleiben, um Wissen zu vermitteln, aber auch Räume für „Nähe“ zu schaffen.“ 

In einem ersten Schritt hat die Hessische Jugendfeuerwehr ihre Präsenz bei Facebook erhöht und auf Instagramm ein Profil erstellt, um zu zeigen „wir sind für euch da!“. Seither werden hier täglich Beiträge gepostet, die Wissen vermitteln, Ideen liefern, zum mit-/und nachmachen anregen aber auch einfach für gute Stimmung sorgen.  

  • Die Geschäftsstelle hat aus abgelegter Feuerwehr-Kleidung Behelfsmasken genäht und Kreis-/Jugendfeuerwehren dazu aufgerufen, mitzuziehen. Gleichzeitig wurden Patches mit dem Kapagnenlogo „1+1=2 eine gute Connection“ in Auftrag gegeben und sind für die Jugendfeuerwehren erhältlich. 
  • Die Hessische Jugendfeuerwehr nimmt selber an Challenges teil, für welche sie nominiert wird- beispielsweise zeigen wir Bilder der ehrenamtlichen Arbeit der Landesjugendleitung. 
  • Interaktive Spielideen werden geteilt und vorgeführt 
  • In Videos stellen die Bildungsreferentinnen mehr oder weniger ernst gemeinte Fragen, um sich über Feuerwehrtechnik belehren zu lassen

Parallel hat die Hessische Jugendfeuerwehr sich selbst in digitalen Lernarenen Wissen angeeignet, wie digitale Bildung in der Jugendarbeit funktionieren, sowie Vorstandsarbeit virtuell weitergeführt werden kann. Verschiedene Tools für die digitale Begegnung wurden und werden seither ausprobiert- seien es Konferenz-/Spiel-/Quiz-/Präsentationstools.  

Das so erworbene Know-How wird nun in Online-Kursen (Webinaren) an die Kreis-/Stadt-/Gemeinde-/Jugendwart*innen weitergegeben. Diese finden seit Anfang Mai 2x wöchentlich in den Abendstunden statt- und waren nach Bekanntgabe der Termine quasi sofort ausgebucht. Das zeigt deutlich zweierlei: Die Jugendfeuerwehren sehen den Bedarf und wollen ihre Jugendlichen nicht links liegen lassen- wieder einmal zeigt sich hier die Größe dieses Ehrenamtes. Zum anderen braucht es Hilfestellungen, um den Verantwortlichen vor Ort unter die Arme zu greifen. 

In den Webinaren geht es zunächst einmal um Grundsätzliches: 

  • Welche Tools gibt es für digitalen Unterricht? 
  • Was gilt es zu beachten- technisch, datenschutzrechtlich aber auch pädagogisch? 
  • Wie funktioniert (digitales) lernen, um möglichst nachhaltig zu sein? 

Beim Online Seminar sind mindestens drei Mitglieder der Hessischen Jugendfeuerwehr live anwesend, um Fragen und Ideen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Außerdem werden die Tools praktisch vorgeführt und erklärt. Zudem gibt es Raum für Fragen und Diskussionen. Anschließend bekommen die Teilnehmer*innen die gezeigte Präsentation nebst einer umfangreichen Toolliste- die von uns getestet wurde. Diese steht auch online allen Interessierten zur Verfügung:

2020 05 JA Online

2020-05 Online Seminare- Infos zum Datenschutz

2020 Jugendarbeit Digital - Tools und Anwendungen (1)

 

Wegen des Erfolgs und Bedarfs wird dieses Feld seitens der Hessischen Jugendfeuerwehr nun weiter fortgeführt und ggf. ausgebaut. Die Geschäftsstelle ist zudem für Rückfragen, Praxistipps und den gegenseitigen Austausch weiterhin erreichbar.